Technik und Fahrzeuge
Das Besondere der Alten Ziegelei Westeregeln ist, dass hier eine historische Ziegelbrandtechnik des späten 19. Jahrhunderts nachvollzogen werden kann, die 1936 baulich und technisch erweitert wurde — etwa durch den Einbau des Hängeschalen-Kreistransporteurs, der zusammen mit den Maschinen im Pressenhaus von einer Dampfmaschine angetrieben wurde.
Ab 1959 wurde die Ziegelei auf elektrischen Maschinenantrieb umgerüstet; die Dampfmaschine wurde stillgelegt und während der nachfolgenden Jahre demontiert. In direkter Nachbarschaft, im Nebenraum der alten Dampfanlagen, wurde elektrische Steuer- und Regelungstechnik der VEB Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow „J. W. Stalin“ (EAW) installiert, mit der der neue und heute noch erhaltene Koller aus der Nienburger Maschinenfabrik Kom. Ges., Nienburg/Saale (Fa. Funke), Baujahr 1955, die Tonpresse der Firma KEMA aus Görlitz und der Strangabschneider der Maschinenfabrik C. Keller & Co. GmbH aus Laggenbeck i./W. („Patent Keller“) angetrieben wurden. Zugleich wurde auch der Hängeschalen-Kreistransporteur mit einem Elektroantrieb der VEB Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow „J. W. Stalin“ (EAW) versehen, der offenbar mehrfach repariert, neu gewickelt und gegen andere Geräte ersetzt werden musste. Heute steht in der Trocknung ein Elektromotor der 1947 gegründeten VEB Elektromotorenwerke Wernigerode, heute VEM motors GmbH; weitere Schalter und Leitungen stammen vom VEB Elektroschaltgeräte Grimma. Zudem wurde in Richtung Tongrube eine Friktionswinde der Firma Funke und am Ringofen ein Exhaustor installiert.
1977 folgte die letzte technische Innovation: die Inbetriebnahme des mit Diesel und kurze Zeit später auch mit Elektrizität angetriebenen NOBAS-Baggers. Der Sozial-Aktien-Gesellschaft Bielefeld ist es in den letzten Jahren gelungen, nahe zu alle historischen Fahrzeuge der Ziegelei zu restaurieren; ob das auch mit dem NOBAS-Bagger gelingen wird, bleibt abzuwarten.