Der Standort der Alten Ziegelei Westeregeln hat eine große wissenschaftliche Bedeutung, wussten doch bereits die in früheren Jahrhunderten im Bauernhof Westeregeln lebenden Menschen von dem unter einer dünnen Bodendecke anstehenden Gipsfelsen.
Bereits die Geologen des 19. Jahrhunderts erkannten in diesem Gebiet den obersten Teil der wichtigsten geologischen Struktur des Landstrichs, den Staßfurt-Egeln-Oscherslebener Salzsattel. Diese geologische Struktur bedingt das relativ enge Nebeneinanderliegen von sehr unterschiedlichen Bodenschätzen wie Salz, Gips, Ton, Braunkohle, Kiese und Sande.
Funde von Knochen und Stoßzähnen vom Mammut aus der Eiszeit weisen auf ein interessantes Gebiet hin. Aber auch erdgeschichtliche Überreste (z. B. vom Mammut) sowie Gipsbrüche aus dem 14. Jahrhundert und ein Gipsofen erstaunen Wissenschaftler immer wieder.
Für Archäologen ist das Gelände rund um die Ziegelei eine Fundgrube. In den dortigen Gipsbrüchen wurde schon mancher stummer Zeitzeuge der Vergangenheit gefunden. Bewundernswert ist auch die Pflanzenwelt, die sich auf dem Gipsboden entwickelt hat
Aber nicht nur geologisch wertvolle Funde erstaunen die Wissenschaftler. Der Archäologe Prof. Dr. Alfred Nehring hat in seiner Arbeit „Die quaternären Faunen von Thiede und Westeregeln nebst Spuren der vorgeschichtlichen Menschen“ 1875 erstmals den Nachweis der Koexistenz des Menschen mit den Großsäugetieren des Eiszeitalters für ganz Norddeutschland erbracht.