Geschichte
Die Sanierung und Erhaltung der Ziegelei mit ihrer bemerkenswerten Technik, dem besonderen Ringofen, der Tongrubenfeldbahn, dem außergewöhnlichen Geo- und Biotop und ihrer wohl einmaligen paläontologischen Fundstätte ist der Sozial-Aktien-Gesellschaft Bielefeld (SAG) seit 1997 vor allem deshalb gelungen, weil sie von Anfang an mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus Westeregeln, aus den benachbarten Städten und Gemeinden und mit Freunden und Förderern aus Ost- und Westdeutschland zusammengearbeitet hat, um hier als gemeinnütziges Arbeitsbeschaffungs- und Qualifizierungsprojekt eine Museumsziegelei aufzubauen.
Die Ziegelei erleben
In der denkmalgeschützten Alten Ziegelei Westeregeln ist es gelungen, neben den kontinuierlichen Sanierungsmaßnahmen der zusehends schwindenden Erinnerung, dem Verdrängen und Verklären der Vergangenheit und der damit verbundenen Legendenbildung entgegenzuwirken und gegenwartsbezogen zu vermitteln, was Leben und Arbeiten in einer ostdeutschen Ziegelei bedeutete. Dies geschieht durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das die SAG zusammen mit dem Verein der Freunde und Förderer der Ziegelei und Gipshütten Westeregeln e.V. seit vielen Jahren organisiert – angefangen von regelmäßigen Ziegeleiführungen, über Zieglertreffen und die Ausrichtung von themenbezogenen Ausstellungen und Vorträgen in der Zieglerstube oder im alten Pferdestall bis hin zu den alljährlichen großen Ziegeleifesten und den Angeboten zum Tag des Denkmals oder zum Tag des Geotops.
Das Buch zur
Alten Ziegelei Westeregeln
Alten
Anfang 2015 erschien im Oscherslebener dr. ziethen-Verlag das 552 Seiten umfassende Buch Die Alte Ziegelei Westeregeln. Geschichte und Geschichten vom Kalkberg, herausgegeben von Andreas Beaugrand, in dem die Geschichte der Ziegelei von ihren Anfängen im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart aus geschichts- und sozialwissenschaftlicher, technikgeschichtlicher, journalistisch-literarischer, geologischer, biologischer und paläontologischer Perspektive aufgearbeitet wird. Das Buch bietet auf diese Weise eine Grundlage für kollektive und individuelle Erinnerung am Beispiel eines ehemals betrieblichen und heute soziokulturellen Mikrokosmos in der Magdeburger Börde, der in dieser Form wohl einmalig ist. Ein Besuch vor Ort bestätigt das.